Leben:
Er war Sohn des Leinenkaufmanns Friedrich Wilhelm Weddigen und besuchte das Gymnasium in Bielefeld. Danach studierte er Evangelische Theologie, Geschichte und Philosophie in Halle an der Saale. Er promovierte zum Dr. phil. In den Jahren 1778 bis 1781 war er Lehrer am Waisenhaus in Halle, danach war er Subkonrektor am Gymnasium in Bielefeld. Seit 1793 arbeitete er als Prediger in Buchholz bei Minden und ab 1797 in Kleinenbremen. Verheiratet war er mit Charlotte Stohlmann, die ihn bei seinen publizistischen Projekten unterstützte. Er starb durch Freitod.
Werk:
Er hat zur Geschichte, Lebensart und Kultur Westfalens publiziert. Dabei hat er sich mehrfach gegen den verbreiteten Aberglauben gewandt. Er veröffentlichte etwa die Historisch-geographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Ravensberg in Westphalen (2 Bde., Leipzig, 1790). Darüber hinaus gab er verschiedene meist kurzlebige Zeitschriften und Kalender heraus. Darunter war etwa das Westphälische Magazin zur Geographie, Historie und Statistik. Dieses war eine Materialsammlung zur westfälischen Geschichte. Dabei standen bedeutende und unwichtige Dinge nebeneinander. Anfangs hatte das Magazin 900 Abonnenten. Die Zustimmung ließ bald nach, so dass Weddigen dieses Projekt nach wenigen Jahren aufgeben musste. Sein Handbuch der historisch-geographischen Literatur Westphalens hatte sich vorgenommen, eine Übersicht über das gesamte Quellenmaterial zur Erforschung der westfälischen Geschichte zusammen zu tragen.
Die meisten seiner Projekte hatten nur wenig Erfolg. Höhere Auflagen erzielten seine Kalender. Gleichwohl hatte er eine gewisse Bedeutung für die Entwicklung einer Lesekultur im Westfalen. Weddigen stand als Herausgeber und Verleger in Kontakt zu den wichtigsten damaligen westfälischen Autoren. Für ihn schrieben unter anderem Justus Möser, Karl Arnold Kortum, Anton Friedrich Büsching, Johann Moritz Schwager und Johann Gottfried Christian Nonne.
Daneben hat er auch geistliche Lieder verfasst. Diese wiesen einen durchaus beachtlichen Erfolg auf. Seine Geistlichen Oden und Lieder erschienen erstmals 1801 und erlebten bis 1879 mehrere Auflagen. Sogar das preußische Königspaar sandte ihm dazu 1798 zwei persönliche Schreiben. In verschiedene regionale Gesangbücher fanden seine Lieder Aufnahme.
In Dortmund ist eine Straße nach ihm benannt.
Schriften (Auswahl)
Westphälisches Magazin zur Geographie, Historie und Statistik. 1784–1788 Digitalisate
Historisch-geographisch-statistische Beschreibung der Grafschaft Ravensberg in Westphalen Digitalisat
Neues Westphälisches Magazin zur Geographie, Historie und Statistik. 1789–1794
Digitalisate
Paderbornische Geschichte nach Schatens Annalen. Lemgo, 1801
Leipzig, 1801 Digitalisat
Historisch-geographisch-statistische Beyträge zur näheren Kenntnis Westphalens Digitalisat
Weblinks
Literatur von und über Peter Florens Weddigen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Eintrag in Lexikon Westfälischer Autoren und Autorinnen
Literaturportal Westfalen
Vorträge Mindener Geschichtsverein
Wikipedia-Personensuche